Geschichte
|
|
Die frühesten Aufzeichnungen über
unser Gästehaus sind vom frühen 18. Jahrhundert. Es
war damals als Amtshaus bezeichnet, später als
Doktorhaus bekannt. Offenbar war es erst etwa um 1840
aus dem Besitz des Herrschaftsinhabers in Privatbesitz
übergegangen. Das Haus hat also in seiner Zeit
verschiedene Nutzungen erfahren; in den 1970er Jahren
wurde es umgebaut und fortan als Gästehaus genutzt.
|
|
Geschichtliche Entwicklung
des Marktes Altenstadt
Es ist nicht urkundlich belegt, wann die ersten
Häuser in den Orten der ehemaligen Herrschaft
Illereichen entstanden sind, so dass über die
früheste Geschichte dieser Gegend nur
Vermutungen angestellt werden können. Den
Überlieferungen des römischen
Geschichtsschreibers Tacitus zufolge haben die
Germanen weder Dörfer noch Städte gekannt,
sondern nur in Einzelhöfen gelebt. Auch im
Gebiet der ehemaligen Herrschaft Illereichen
findet man hie und da noch heute Anhaltspunkte
dieser Siedlungsform, obwohl im Lauf der Zeit
durch häufige Veränderungen so manche Spur
verwischt wurde.Am westlichen Teil der
Herrschaft wurden weite Gebiete von Zeit zu Zeit
von der Iller überflutet. |
|
Die einwandernden Alemannen
nahmen anfangs wohl nur Besitz von bereits urbar
gemachtem Land im Bereich der alten Illerstraße. Für die
damals geringe Anzahl genügte sicher der vorhandene
herrenlose Boden. Der Name der Siedlungen Ober- und
Unter-"Minderaichheim" verrät deutlich, dass die
Siedlungen bei den Eichenwäldern der Hügelhalde lagen.
Die früheste Erwähnung der Edlen von Aichheim erfolgte
in der Urkunde vom 26. März 1128, ausgestellt im
Grafenthing zu Illertissen unter Vorsitz des Grafen
Eberhard von Kirchberg. Unter den sieben freien Zeugen
tritt Adalbert von Aichheim auf. Die Edelfreien von
Aichheim errangen im 12./13. Jahrhundert eine bedeutende
Stellung im schwäbischen Adel, waren jedoch nicht
Ministerialen der Tübinger Pfalzgrafen. |
|
Nach dem
Tod des letzten Aichheimers, Berthold (1330),
gelangte die Herrschaft Aichheim an Konrad von
Rechberg, der die Tochter Bertholds, Luitgard,
geheiratet hatte. Dabei nahm er auch Besitz von
der bereits bestehenden Burg Aichheim. In der
Folgezeit bekamen die Herren von Rechberg
mehrere Herrschaften zwischen Iller und Lech in
ihre Hand. Als Zentrum ihres neuen Aichheimer
Herrschaftsgebietes erbauten sie sich in den
Jahren 1420 bis 1460 eine mächtige Burg und
legten östlich von ihr eine Handwerkersiedlung
an, die den Namen Oberaichheim übernahm.
Die von der Herrschaft verlassene, alte Siedlung
bei der Mönchsburg heißt fortan die "Alte
Stadt", woraus sich der heutige Ortsname
Altenstadt ableitet. |
|
Erbaut 1420-1460, abgerissen 1838 |
|
|
|
Diese Siedlung, einst Herrschersitz,
führte fortan als kleines Dörfchen ein ländliches Leben
wie die anderen kleinen Siedlungen um den neuen
Mittelpunkt Übereichen, der heute den Namen Illereichen
führt. Der neue Ort Illereichen nahm eine rasche
Aufwärtsentwicklung und war schon bald mehr als doppelt
so groß wie Altenstadt. Etwa bis zum Jahr 1700 blieb
Altenstadt nur ein verträumtes Bauerndorf abseits der
Landstraße. |
|
|
Der
heutige Ortskern, das Geschäftszentrum an der
Staatsstraße 2031, entstand erst um 1720. Damals
wurden außerhalb der christlichen Siedlung für
die seit dem Ende des 17. Jahrhunderts
vereinzelt, ab 1718/19 in größerer Zahl im
Illereicher Herrschaftsgebiet auftauchenden
Juden in Altenstadt mehrere Häuser errichtet,
die den Judenfamilien mietweise überlassen
wurden. 1721 erwarben die Juden von der
Herrschaft durch Kauf das Recht, Streitigkeiten
in ihren Reihen selbst zu schlichten; ein Jahr
später erhielten sie auch die Genehmigung zum
Bau einer Synagoge. Allmählich wuchs die
Altenstadter Judengemeinde zu einer
selbstständigen Gemeinschaft neben der
christlichen Doppelgemeinde
Illereichen-Altenstadt, obgleich sie nur wenige
Freiheiten und Rechte besaß. Um diese Zeit
befand sich die Herrschaft Illereichen im Besitz
der westfälischen Grafen von Limburg-Styrum, die
ab 1677 fast ein Jahrhundert regierten. 1772
erwarb der Reichsgraf und spätere Fürst Karl von
Palm die Herrschaft um 450000 Gulden. |
Illereichen und Altenstadt |
|
|
|
Dieser verkaufte den Besitz 1788
für 750000 Gulden an Fürst Johann Nepomuk Josef
von Schwarzenberg, von dem er 1789 an seinen
Sohn Josef überging. In dessen Regierungszeit
kam die Herrschaft Illereichen 1806 unter die
Landeshoheit Bayerns. 1833, kurz vor seinem Tod,
verkaufte Fürst Josef von Schwarzenberg
Illereichen an den bayerischen Staatsminister
Maximilian Graf von Montgelas, der 1834
Gerichtsbarkeit und Grundgefälle dem König von
Bayern überließ. |
|
|
|
Markt Altenstadt - heute
|
|
Der heutige Markt
Altenstadt, Landkreis Neu-Ulm, liegt sieben
Kilometer südlich der ehemaligen Kreisstadt
Illertissen (Bahnhof Altenstadt 529, 762 m ü. d.
M.). Der Ort ist erschlossen durch die
Eisenbahnstrecke Ulm-Kempten, die Staatsstraße
2031 (ehemalige Bundesstraße 19), deren Weg zum
Allgäu direkt durch Altenstadt führt, und die
Bundesautobahn A 7.
Die Gemeinde besteht aus Altenstadt im Illertal
und dem höher gelegenen Illereichen sowie den im
Jahr 1972 eingemeindeten Gemeinden Dattenhausen
und Herrenstetten und der im Jahr 1976
eingegliederten Gemeinde Untereichen. 1978
wurden abschließend die Gemeinden Bergenstetten
und Filzingen eingegliedert. Zum gleichen
Zeitpunkt wurde die Verwaltungsgemeinschaft
Altenstadt mit den selbstständigen Orten
Altenstadt, Kellmünz a. d. Iller und Osterberg
gegründet. |
|
Im Jahr 1872 zählte Altenstadt noch 921 Einwohner; heute
beträgt die Einwohnerzahl des Marktes einschließlich der
Gemeindeteile rund 4800. Die Einwohnerzahl der
Verwaltungsgemeinschaft bewegt sich heute um rund 7000. |
|